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Die Inschriften des Bundeslandes Tirol

Politischer Bezirk Landeck

178 Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 1540

Bildfenster (Wappenscheibe) mit Namensinschrift und Jahreszahl, 1841 aus dem Turmsaal der Burg Sigmundsried zusammen mit zwölf weiteren Scheiben in das Tiroler Landesmuseum übertragen (Inv. Nr. GL 510), ursprünglich vielleicht aus der Pfarrkirche Hl. Leonhard in Ried im Oberinntal stammend1). Vollrunder Tondo mit linksgewendetem Vollwappen, gerahmt von einem umlaufenden, roten, von insgesamt vier Bleistegen unterbrochenen Schriftband mit schwarzer Inschrift, die im linken oberen Viertel einsetzt. Im ursprünglichen Anbringungszusammenhang bildete die Scheibe wohl mit der Wappenscheibe der Ehefrau des Genannten, Kat.-Nr. 179, der sich das gegenständliche Wappen zuwandte, ein Ensemble.

D. 26 cm, Bu. ca. 1,5–2,5 cm. – Fraktur.


Textedition
			

Hanns Ott Von Acht//ertingena) Romi=//scher Kunigklicher May(estä)tb) // Zeugmaister . 1540c)

Anmerkungen
a) Unterbrechungen durch Bleistege.
b) t verkleinert in der oberen Hälfte des Mittelbandes.
c) der folgende Bleisteg scheint ein Füllzeichen zu überdecken.

Wappen: Ott von Achterdingen2).


Kommentar

Der Stifter der gegenständlichen Wappenscheibe, Hans Ott von Achterdingen, den die Inschrift als königlichen Zeugmeister bezeichnet, stammte aus einer 1524 landständisch gewordenen Familie3); er war mit Maria Rummel von Lichtenau verheiratet, von der sich eine wohl als Gegenstück zum vorliegenden Objekt konzipierte gleichzeitige Wappenscheibe ebenfalls im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum befindet (vgl. Kat.-Nr. 179). Wie Hans war auch ein Michael Ott von Achterdingen, der zwischen 1510 und 1531 als Pfandinhaber von Sigmundskron nachgewiesen werden kann, Feldzeugmeister4).

Das Bildfenster gehört offenbar zu einem ursprünglich größeren Bestand an Wappenscheiben des 16. Jahrhunderts aus der Rieder Pfarrkirche Hl. Leonhard, von dem sich mehrere Exemplare erhalten haben (vgl. Kat.-Nrr. 172, 176, 179 und 188f.).

1) Ehemals Inv. Nr. Platte 1795. Zur Übertragung nach Innsbruck s. Zimmeter, Glasgemälde 56 und Comploy, Burgen 69. Vgl. auch Kat.-Nrr. 172 und 176.
2) In Blau ein goldener Löwe; bekrönter Spangenhelm mit blau-goldener Helmdecke, aus der Helmdecke wachsender Löwe als Helmzier, vgl. Württembergisches Adels- und Wappenbuch 148.
3) Köfler, Land 602 und Zimmeter, Glasgemälde 67. Die Ott von Achterdingen erschienen 1594 zum letzten Mal auf einem Landtag; ebda.
4) Köfler, Land 602.
Literatur

Zimmeter, Glasgemälde 67.



Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser

Zitierregel:
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte, ges. u. bearb. v. Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser (Die Deutschen Inschriften 82. Band, Wiener Reihe 7. Band, Teil 1) Wien 2013, Kat. Nr. 178,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/tirol-1/landeck/tirol-1-obj178.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
82. Band, Wiener Reihe 7. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol - Teil 1
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
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