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Die Inschriften des Bundeslandes Tirol

Politischer Bezirk Landeck

179 Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 1540

Bildfenster (Wappenscheibe) mit Namensinschrift und Jahreszahl, 1841 aus dem Turmsaal der Burg Sigmundsried bei Ried im Oberinntal zusammen mit zwölf weiteren Scheiben in das Tiroler Landesmuseum übertragen (Inv. Nr. GL 511), ursprünglich vielleicht aus der Pfarrkirche Hl. Leonhard in Ried stammend1). Vollrunder Tondo mit Vollwappen, gerahmt von einem umlaufenden, roten, von insgesamt sieben Bleistegen unterbrochenen Schriftband mit schwarzer Inschrift, die im oberen Scheitel einsetzt. Im ursprünglichen Anbringungszusammenhang bildete die Scheibe wohl mit der Wappenscheibe des Ehemanns der Genannten, Kat.-Nr. 178, der sich das gegenständliche Wappen zuwandte, ein Ensemble.

D. 25,5 cm, Bu. ca. 1,7 cm. – Fraktur.


Textedition
			

M//ariaa) Ottin // Vonb) // Achtertingen Geborne // Rümlin // von // Liechtenaw . 1540

Anmerkungen
a) Unterbrechungen durch Bleistege.
b) V zum Teil von Bleisteg überdeckt.

Wappen: Rummel von Lichtenau2).


Kommentar

Das unmittelbare Gegenstück zu dieser Scheibe stellt die ebenfalls im Tiroler Landesmuseum erhaltene Glasscheibe des Hans Ott von Achterdingen dar (vgl. Kat.-Nr. 178). Die Beziehung zu dieser Wappenscheibe zeigen nicht zuletzt die einheitliche Gestaltung der beiden Scheiben und die Linkswendung des Wappens des Ehemannes, das damit auf die ehemals rechts von diesem angebrachte gegenständliche Scheibe Bezug nahm. Maria Ott von Achterdingen war eine Tochter des Peter Rummel von Lichtenau und der Rosina Paumgartner. Sie war in erster Ehe mit dem 1545 verstorbenen Blasius Hölzl von Thierberg verheiratet gewesen, bevor sie Hans Ott von Achterdingen ehelichte3).

Das Bildfenster gehört offenbar zu einem ursprünglich größeren Bestand an Wappenscheiben des 16. Jahrhunderts aus der Rieder Pfarrkirche Hl. Leonhard, von dem sich mehrere Exemplare erhalten haben (vgl. Kat.-Nrr. 172, 176, 178 und 188f.).

1) Ehemals Inv. Nr. Platte 1796. Zur Übertragung nach Innsbruck s. Zimmeter, Glasgemälde 56 und Comploy, Burgen 69. Vgl. auch Kat.-Nrr. 172 und 176.
2) Si1, 206 und BayA1, 122 und Taf. 125 ( jedoch die Hahnenflügel der Helmzier mit goldenen Lindenblättern bestreut).
3) Zimmeter, Glasgemälde 67.
Literatur

Zimmeter, Glasgemälde 67.



Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser

Zitierregel:
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte, ges. u. bearb. v. Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser (Die Deutschen Inschriften 82. Band, Wiener Reihe 7. Band, Teil 1) Wien 2013, Kat. Nr. 179,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/tirol-1/landeck/tirol-1-obj179.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
82. Band, Wiener Reihe 7. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol - Teil 1
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
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