Tondokumente aus dem Phonogrammarchiv, Kammspielwerke aus Wien und Prag: OpernmelodienMechanische Musikinstrumente, 2
|
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
Tel. +43-1-515 81/DW 3420, Fax +43-1-515 81/DW 3400 https://verlag.oeaw.ac.at, e-mail: verlag@oeaw.ac.at |
|
DATUM, UNTERSCHRIFT / DATE, SIGNATURE
BANK AUSTRIA CREDITANSTALT, WIEN (IBAN AT04 1100 0006 2280 0100, BIC BKAUATWW), DEUTSCHE BANK MÜNCHEN (IBAN DE16 7007 0024 0238 8270 00, BIC DEUTDEDBMUC)
|
In Wien und in Prag etablierte sich anfang der 20er Jahre des 19.Jahrhunderts eine österreichische Spielwerkmanufaktur, angführt von den Brüderen Anton und Josef Olbrich in Wien und der Firma Rzebitscheik in Prag, die bis in die Mitte des Jahrhunderts eine wichtige und ernstzunehmende Konkurrenz zur Schweizer Spieldosenindustrie darstellte. Die Prager und Wiener Instrumente wurden auch ins Ausland verkauft und konnten Preise auf nationalen und internationalen Ausstellungen erringen. Die zweite CD der Serie steht nunmehr ganz im zeichen der Oper. Die hier ausgewählten Opernmelodien spannen einen Bogen von Rossinis Barbier (1816) bis zu Verdis Rigoletto (1851), und die Instrumente, auf denen sie erklingen stammen aus einem Zeitraum von etwa 50 Jahren. Die italienische Oper dominiert eindeutig, beginnend mit Werken Rossinis, gegen Mitte des Jahrhunderts übernahmen die Werke Bellinis und Donzittis die Führung, später dann gefolgt von den Opern Verdis. Auch die grand opéra hinterliess ihre Spuren und ist hier mit Melodien aus Meyerbeers Opern vertreten.
Auch Richard Wagners Musik fand in das Repertoire der Prager und Wiener Spielwerke eingang. So wie bei der Tanzmusik wurden auch auf dem Gebiet der Oper national Musikströmungen von den Spielwerkherstellern berücksichtigt. Erkels Hunyadi Laszlo steht hier als Beispiel für einige Melodien aus Opern, die wiederholt aus Spielwerken zu finden waren.
Die Transkripitionen, die so eingerichtet sind, dass über einer klaren Begleitung die Melodie gut erkennbar wird, ist natürlich für dies Arte von Musik, bei der der Melodie überhaupt die grösste Bedeutung zukommt, von besonderem Vorteil. Diese Vorzüge sind speziell in solchen Stücken, die reiche Koloraturpassagen und Kadenzen bringen, zu erkennnen. Die hier vorgestellten Tonaufnahmen wurden unter dem Prätext gemacht, eine Quelle für weitere wissenschaftliche Forschung zu erschliessen indem sie Favoritstücke früherer Zeiten im originalen Klang der historischen Musikautomaten bewahren und einen Einblick in eine authentische Aufführungspraxis ermöglichen.
…
In the first two decades of 19th century Anton and Josef Olbrich in Vienna and Franz Rzebitschek in Prague started to make musical boxes. These instruments represented strong competition to the Swiss models and won prizes at national and international exhibitions. This second CD focuses on operatic melodies, encompassing operatic music from Rossini’s Il Barbiere(1816) to Verdi’s Rigoletto (1851) on instruments which cover a period of around 50 years. Italian opera dominates, beginning with Rossini. Towards the middle of the century Bellini and Donizetti took over in popularity, followed susequently by Verdi. The grand opéra also left its traces and is here represented here by melodies from Meyerbeer’s operas.
Richard Wagner’s music also can be found on instruments by makers from Vienna and Prague. As with dance music, also in the operatic field, national music tendencies were part of the repertoire: Erkel’s Hunyadi László is but one example of the several tunes thar employ national musical idioms which appear frequently on musical box movements. The musical arrangement is set to achieve a easily audible melodic line and a clear accompaniment, which is of great advantage to this kind of music, where the melodic line is very often the most important part. This can be seen and heard easily in the various choruses and arias, some of them displaying rich coloratura passages and cadenzas. The recordings presented here were made with the intention of entering a new field of scientific research, preserving the favourite tunes of their time on an authentic source and allowing some insight into comtemporary perfomance practice.
978-3-7001-2924-0
CD