Die beiden byzantinischen Kommentare zum Großen Kanon des Andreas von KretaEine quellenkritische und literarhistorische Studie
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In der vorliegenden Studie wird erstmals eine systematische Erfassung und Erforschung er byzantinischen Kommentartradition um den Großen Kanon des Andreas von Kreta unternommen. Es handelt sich um zwei byzantinische Kommentare, die sich als eng miteinander verwandt erweisen. Ziel der Studie ist es, zusammenhängende philologische Probleme (Textüberlieferung, Verfasserfrage, literarische Gattung) zu erörtern. Besondere Aufmerksamkeit wird den Abfassungsgründen, dem Arbeitsvorgehen des Autors und dem Zielpublikum gewidmet. Obwohl es keine theoretischen Ausführungen über die Komposition der Kanoneskommentare gibt, ermöglicht die Studie über die beiden Kommentare und ihr bezeugtes Fortleben (bzw. Gebrauch und Überarbeitungen) eine teilweise Rekonstruktion der Entstehung solcher Texte. Der ältere Kommentar (die Synopsis) ist knapper zusammengefasst und richtet sich eindeutig an ein Lesepublikum. Der jüngere, von Akakios Sabaites mit Heranziehung der Synopsis verfasste Kommentar, weist deutliche Charakteristika der Homiletik auf und wurde auch für den mündlichen Vortrag bestimmt; es handelt sich um eine im monastischen Bereich verbreitete Lehrschrift, in der die Vorliebe des Autors auch an Erzählungen und Wörter- und Namendeutungen aus der Volkstradition sowie der Gebrauch von seltenen Wörtern bzw. Neubildung stark hervortreten. Durch die Erforschung der beiden Kommentare zum Großen Kanon wird die historische Entwicklung dessen Kommentartradition in Byzanz verfolgt. Der Band schließt mit einem Anhang, in dem ausgewählte, zum ersten Mal edierte Textauszüge aus dem Kommentar von Akakios und der Synopsis. Detaillierte Register ermöglichen eine vollständige Erschließung des Buchinhalts.
2007,
978-3-7001-3928-7
978-3-7001-6070-0
427 Seiten, 6 Tafeln,
22,5x15cm, broschiert