Die Untersuchung geht von der bekannten Tatsache aus, dass viele hochmittelalterliche Erzählwerke auf eine vorhandene materia aufbauen und somit eher etwas vorfinden als erfinden. Es wird gezeigt, dass es sich dabei nicht bloß um die vielbemühte Verhöfischung handelt, sondern dass dieses Neuerzählen das Vorgegebene von Grund auf zu verwandeln vermag, so dass de facto eine neue materia entsteht, was tief in Wesen und Funktion dieser Dichtungen eingreift und auch das vieldiskutierte Problem des Fiktionalen in neuem Licht erscheinen läßt. An arturischen und heldenepischen Überlieferungen aus dem Deutschen und Französischen wird dieser Neueinsatz aufgezeigt.
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This publication starts from the known fact that medieval narrative literature usually tells what has already been told, changing only more or less minor details, according to special requirements. In analysing a number of representative works from Arthurian and heroic tradition in French and German the author shows that retelling a story could amount to a fundamental change resulting in a new work of literature. This sheds also new light on the problem of literary fiction in the middle ages and might stimulate further discussions.
2010,
978-3-7001-6843-0
978-3-7001-7017-4
149 Seiten,
22,5x15cm, broschiert