Die Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848–1867. Band III/6: Das Ministerium Buol-Schauenstein: 3. März 1857-29. April 1858 Bearbeitet von Stefan MALFÈR
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Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
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Die Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848–1867. Band III/6: Das Ministerium Buol-Schauenstein: 3. März 1857-29. April 1858 Bearbeitet von Stefan MALFÈR
ISBN 978-3-7001-7561-2 Print Edition ISBN 978-3-7001-7714-2 Online Edition Die Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848-1867 3/6
2014, LXV+426 Seiten, 23,5x16,5cm, Einzelpreis € 80,– Fortsetzungspreis € 72,–
Stefan Malfèr
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der ÖAW Das Jahr 1857 brachte Kaiser Franz Joseph I. propagandistische Erfolge. Die Kaiserreisen nach Lombardo-Venetien und nach Ungarn, verbunden mit Amnestien und finanziellen Geschenken, sollten die verfahrene politische Lage in diesen Ländern entspannen. Die Einführung der Passkarte erleichterte die Reisefreiheit. Der Eisenbahnbau schritt voran. Am Weihnachtstag ordnete der Kaiser die Schleifung der Stadtmauern in Wien und die Erweiterung der Inneren Stadt an. Damit wurde die Ringstraßenepoche eingeläutet. Das Kabinett schuf die Voraussetzungen für die Einführung der neuen „österreichischen Währung“ ab dem 1. November 1858. Die Rechtsvereinheitlichung wurde vorangetrieben, indem u. a. die Notariatsordnung und das Forstgesetz in den ungarischen Ländern eingeführt wurden. Die Auswirkungen der sogenannten ersten Weltwirtschaftskrise auf die Monarchie wurden abgemildert, indem eine Überhitzung der Börse durch Zurückhalten von neuen Eisenbahnaktien und konzessionen vermieden wurde. Die Reisen nach Italien und nach Ungarn erwiesen sich jedoch als nur kurzfristige propagandistische Erfolge, eine wirkliche politische Annäherung gab es nicht. Der Abbau des Haushaltsdefizits und die Sanierung der Währung stagnierten. In vielen Fragen gab es heftige Differenzen unter den Mitgliedern der Ministerkonferenz. Die grundlegenden Schwächen des neoabsolutistischen Regimes blieben bestehen: völlige Abhängigkeit der Regierung vom Kaiser und fehlende politische Legitimation bei der Bevölkerung. Der Band stellt den an der Geschichte der Habsburgermonarchie interessierten Forschern und der Lehre an den Universitäten wichtige Akten in wissenschaftlich aufbereiteter Form zur Verfügung. Er erschließt eine wichtige Quelle für die Geschichte Österreichs und seiner Nachbarländer.
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