Vera Kapeller (Hg.)


Kunst und Plattenbausiedlungen in Wien

Mit Beiträgen von Vera Kapeller, Johannes Huemer und Elisabeth Wiesenthal



ISBN 978-3-7001-8122-4
Print Edition


2017,  309 Seiten, 19 Faltpläne in Mappe, Hardcover mit Fadenheftung, 25,5x21,5cm
€  120,–   

Vera KAPELLER
war zwischen 1993 und 2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Stadt- und Regionalforschung der ÖAW


Plattenbausiedlungen sind ein wesentlicher Teil des europäischen Bau- und Kulturerbes. Die Errichtung dieser Siedlungen hat für mehrere Jahrzehnte die städtebaulichen, architektonischen, künstlerischen und sozialen Entwicklungen ebenso wie die Identität von Millionen europäischen Bürgern geprägt. Die Wohnanlagen provozieren durch ihre Schlichtheit und ihren Verzicht auf Schmuck und sind daher oftmals Gegenstand von Kritik. In den 1960er bis 1980er Jahren sind auch in Wien mehrere Großsiedlungen in Fertigteilbauweise entstanden, die mit einer Vielzahl von Kunstwerken – vor allem Plastiken, Skulpturen und Mosaiken – ausgestattet wurden. Die damit zusammenhängenden künstlerischen Aktivitäten sowie die künstlerische Bedeutung dieser Werke sind der breiten Öffentlichkeit jedoch bislang beinahe unbekannt. Dabei waren an der Gestaltung der Wiener Plattenbausiedlungen zahlreiche namhafte Künstlerinnen und Künstler beteiligt, wie etwa Otto Beckmann, Wander Bertoni, Oskar Bottoli, Erna Frank, Alois Heidel, Anton Lehmden, Arnulf Neuwirth, Hans Staudacher u. v. a. Die Thematik der Kunst in Wiener Plattenbausiedlungen birgt ein für die Kunst- und Architekturgeschichte erhebliches Potential an sowohl theoretisch als auch inhaltlich ungelösten Fragestellungen. Zu Recht kann diese Ära des Wiener Plattenbaus als ein bis heute kaum erforschtes Kapitel der Kultur- und Kunstgeschichte des Wiener Gemeindebaus betrachtet werden. Die vorliegende Publikation möchte diese Forschungslücke schließen und setzt sich umfassend mit der Entwicklung des Phänomens Kunst im Plattenbau und dessen Bedeutung im Wiener städtebaulichen, sozialen, künstlerischen und ideologischen Kontext auseinander. Auf der theoretischen Ebene erfolgt eine Auseinandersetzung mit den Begriffen Kunst am/und Bau sowie mit den theoretisch-ideologischen Wurzeln der Zwischenkriegszeit-Moderne und ihren Auswirkungen auf die Architektur und Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wesentliche Forschungsschwerpunkte sind das Spannungsfeld zwischen Architektur und Kunst sowie zwischen dem Künstler, dem Auftraggeber und der Gesellschaft und des Weiteren die Auseinandersetzung mit den im Wiener Sozialwohnbau tätigen Künstlern, die Analyse der Kunstwerke in den Plattenbausiedlungen sowie die Frage nach ihrer Bedeutung für die Bewohner.

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
Tel. +43-1-515 81/DW 3420, Fax +43-1-515 81/DW 3400
https://verlag.oeaw.ac.at, e-mail: verlag@oeaw.ac.at

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Vera KAPELLER
war zwischen 1993 und 2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Stadt- und Regionalforschung der ÖAW

Plattenbausiedlungen sind ein wesentlicher Teil des europäischen Bau- und Kulturerbes. Die Errichtung dieser Siedlungen hat für mehrere Jahrzehnte die städtebaulichen, architektonischen, künstlerischen und sozialen Entwicklungen ebenso wie die Identität von Millionen europäischen Bürgern geprägt. Die Wohnanlagen provozieren durch ihre Schlichtheit und ihren Verzicht auf Schmuck und sind daher oftmals Gegenstand von Kritik. In den 1960er bis 1980er Jahren sind auch in Wien mehrere Großsiedlungen in Fertigteilbauweise entstanden, die mit einer Vielzahl von Kunstwerken – vor allem Plastiken, Skulpturen und Mosaiken – ausgestattet wurden. Die damit zusammenhängenden künstlerischen Aktivitäten sowie die künstlerische Bedeutung dieser Werke sind der breiten Öffentlichkeit jedoch bislang beinahe unbekannt. Dabei waren an der Gestaltung der Wiener Plattenbausiedlungen zahlreiche namhafte Künstlerinnen und Künstler beteiligt, wie etwa Otto Beckmann, Wander Bertoni, Oskar Bottoli, Erna Frank, Alois Heidel, Anton Lehmden, Arnulf Neuwirth, Hans Staudacher u. v. a. Die Thematik der Kunst in Wiener Plattenbausiedlungen birgt ein für die Kunst- und Architekturgeschichte erhebliches Potential an sowohl theoretisch als auch inhaltlich ungelösten Fragestellungen. Zu Recht kann diese Ära des Wiener Plattenbaus als ein bis heute kaum erforschtes Kapitel der Kultur- und Kunstgeschichte des Wiener Gemeindebaus betrachtet werden. Die vorliegende Publikation möchte diese Forschungslücke schließen und setzt sich umfassend mit der Entwicklung des Phänomens Kunst im Plattenbau und dessen Bedeutung im Wiener städtebaulichen, sozialen, künstlerischen und ideologischen Kontext auseinander. Auf der theoretischen Ebene erfolgt eine Auseinandersetzung mit den Begriffen Kunst am/und Bau sowie mit den theoretisch-ideologischen Wurzeln der Zwischenkriegszeit-Moderne und ihren Auswirkungen auf die Architektur und Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wesentliche Forschungsschwerpunkte sind das Spannungsfeld zwischen Architektur und Kunst sowie zwischen dem Künstler, dem Auftraggeber und der Gesellschaft und des Weiteren die Auseinandersetzung mit den im Wiener Sozialwohnbau tätigen Künstlern, die Analyse der Kunstwerke in den Plattenbausiedlungen sowie die Frage nach ihrer Bedeutung für die Bewohner.



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