Im Sattel zwischen den beiden Stadtbergen von Ephesos liegt die sogenannte Kuretenstraße – auch heute noch die schräg
durch die antike Stadt ziehende Hauptachse. Die antike, aus Inschriften erschlossene Bezeichnung für die Kuretenstraße
lautete vermutlich »Embolos« (»Keil, Sporn«). Obwohl seit Beginn des 20. Jahrhunderts im Fokus der Forschung, blieben
wesentliche Aspekte der Entwicklung dieses neuralgischen Stadtquartiers bislang unberücksichtigt.
Anhand archäologischer Fund- und Befundauswertung rekonstruiert die Autorin die Ausstattung des unteren Embolos
ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. und präzisiert Datierung wie Baugeschichte der Einzelmonumente, Brunnenbauten und
Tabernen an seiner Südseite. Eine nun chronologisch sichere Einordnung von ›Heroon‹ und ›Oktogon‹, deren Datierungen
bislang kontrovers beurteilt wurden, wird ebenso gegeben, wie neue Erkenntnisse über die Gestaltung des Embolos in der
spätantik-frühbyzantinischen Zeit formuliert werden. Ein Bauboom ab der Mitte des 5. bis in die Mitte des 6. Jahrhunderts
korrespondiert mit der allgemein zu beobachtenden Demonstration einer erneuten Prosperität der Stadt Ephesos, wobei
die Umwandlung bestehender, teilweise zerstörter Bauten am unteren Embolos in monumentale Brunnenanlagen und
die Errichtung der sog. Kuretenhalle besonders hervorzuheben sind.
Gedruckt mit Unterstützung des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF).
2020,
978-3-7001-8341-9
978-3-7001-8742-4
404 Seiten, 87 Tafeln,
29,7x21 cm, gebunden