In UNESCO-Biosphärenreservaten (BRs) stehen die Mensch-Umwelt-Beziehungen im Mittelpunkt. So sollen BRs gleichzeitig die Natur- und Kulturlandschaften schützen und Modellregionen für eine nachhaltige ökologische, ökonomische und soziale Entwicklung sein. Um dies zu erreichen, ist die Unterstützung der lokalen Bevölkerung notwendig. Die Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber einem BR, die Identifikation der Bevölkerung mit dem BR, beziehungsweise dessen Zielen, und das Engagement der Bevölkerung für Ziele und Angebote des BRs sind hierfür zentrale Voraussetzungen. Sie gelten als bedeutsam für den (gesellschaftlichen) Erfolg oder Misserfolg von BRs, sowie für weitere Grosschutzgebiete und Nationalpärke. Hierbei zeigt sich in der Literatur zu BRs eine eher hohe Akzeptanz und dass die Bevölkerung sich durchaus mit Zielen eines BRs identifizieren kann – sofern diese nicht der regionalen Identität entgegenstehen. In Bezug auf Engagement zeigt sich die aus der sozialwissenschaftlichen Forschung bekannte „Intentions-Verhaltens-Lücke“. Diese besagt, dass Personen häufig eine hohe Bereitschaft für etwas äussern, dann aber eher selten ihre Bereitschaft in die Tat umsetzen. Während es zu den drei einzelnen Komponenten Akzeptanz, Identifikation und Engagement jeweils bereits vertiefende Forschung gibt, ist nur wenig über das Zusammenspiel von Akzeptanz, Identifikation und Engagement – sowie über die Verzahnung von Einflussfaktoren für diese drei Komponenten – bekannt.
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2019,
978-3-7001-8476-8
268 Seiten, zahlreiche Farb- und SW-Abb.,
A4, digital