Drawing Boundaries and Crossing Borders: Migration in Theorie und PraxisJahrbuch Migrationsforschung 7
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Menschen aus dem globalen Norden können Grenzen heute leichter denn je überqueren. Jene aus dem globalen Süden dagegen werden längst nicht mehr nur an Staatsgrenzen kontrolliert. Sie sind bereits in ihren Herkunftsländern mit Grenzen konfrontiert, die bis tief in die staatlichen Territorien im globalen Norden hineinreichen. Diese territorialen Grenzziehungen werden seit Jahrzehnten von rechtspopulistischen Bewegungen in den Zielregionen von Migration symbolisch unterfüttert. Damit verstärken sie zugleich die sozialen Grenzen innerhalb von Migrationsgesellschaften. Wer die Zuwanderung von Muslim:innen unterbinden will, spricht auch jenen Muslim:innen, die bereits hier leben, die Zugehörigkeit ab. Territoriale und soziale Grenzziehungen hängen also eng miteinander zusammen, werden aber nur selten gemeinsam diskutiert. Der vorliegende Band will den Blick für diese Zusammenhänge schärfen. Thematisch befassen sich die Beiträge nicht nur mit Asyl, sondern auch mit Arbeits- und Rückkehrmigration. Dabei ist es den Autor:innen ein Anliegen, der zunehmenden territorialen und sozialen Ausgrenzung entgegenzuwirken. Zu diesem Zweck entwickeln sie neue Perspektiven auf Migration: Sie verorten diese im umfassenderen Paradigma der Mobilität, regen zu neuen theoretischen Ansätzen an und demonstrieren das Potential postmigrantischer Perspektiven. Sie richten den Blick auf rechtliche und politische Entwicklungen, mit denen sich den eskalierenden Grenzziehungen in liberalen Demokratien begegnen lässt, interessieren sich dafür, ob und wie Migrant:innen sich selbst ihrer Ausgrenzung widersetzen können und befassen sich schließlich mit Möglichkeiten gesamtgesellschaftlicher Solidarität.
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People from the Global North can cross borders more easily than ever before. By contrast, those from the Global South face controls far beyond national borders. These begin in their countries of origin and extend deep into state territories in the Global North. For decades, right-wing populist movements in the target regions of migration have symbolically underpinned these territorial borders. However, their arguments do not only lead to calls for more border controls, they also reinforce social boundaries within migration societies. Those who want to prevent the immigration of Muslims also deny belonging to those Muslims who live here. Thus, territorial borders and social boundaries are closely linked, but are rarely discussed together. The aim of this volume is to raise awareness of these connections. The contributions deal not only with asylum, but also with labour and return migration. All authors are keen to counteract increasing territorial and social marginalisation. To this end, they develop new perspectives on migration: they situate it within the broader paradigm of mobility, encourage new theoretical approaches and demonstrate the potential of post-migrant perspectives. They focus on legal and political developments that can be used to counter the escalating bordering in liberal democracies, are interested in whether and how migrants themselves can resist their marginalisation and deal with the possibilities of solidarity in wider society.
2024
978-3-7001-9555-9
978-3-7001-9556-6
317 Seiten, zahlr. Tabellen und Grafiken
22,5x15cm, broschiert, englisch