Martin Scheutz ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Wien
Harald Tersch ist Mitarbeiter an der Universitätsbibliothek Wien
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Die vorliegende Studie, die zwei edierte Tagebücher von österreichischen adeligen Frauen des 16./17. Jahrhunderts sowie eine Leichenpredigt umfasst, stellt die wenig bekannte, frühneuzeitliche Alltagskultur dieser Schicht in den Mittelpunkt. Die protestantische Tagebuchschreiberin Esther von Gera – von der Steiermark aus religiösen Gründen nach Oberösterreich emigriert – und deren katholische Enkelin Maria Susanna von Weiss thematisieren darin viele Probleme: Neben Krankheit, Geburt, Hochzeit, Sorge um die im Krieg befindlichen Söhne und Festen stehen besonders der Tod und das Gedenken an Verstorbene im Vordergrund. Die beiden Texte der adeligen Frauen, in einem Gedächtnisbuch gemeinsam eingetragen, berühren besonders, zum Teil in lyrischer Form, den Tod der jeweiligen Ehemänner und die nachfolgende Witwenzeit.
Gedruckt mit Unterstützung des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF).
… The present study comprises two edited diaries by Austrian aristocratic women of the 16th/17th centuries and a funeral sermon and focuses on the less well-known early modern everyday culture of this social stratum. The Protestant diarist Esther von Gera, who for religious reasons emigrated from Styria to Upper Austria, and her Catholic granddaughter Maria Susanna von Weiss discuss a number of problems: Alongside illness, birth, marriage, concern for their sons at war and festivities, the focus is particularly on death and the memory of the deceased. The two texts by the aristocratic women, entered together in a Book of Memory, concern in particular the deaths of the two husbands and the following period of widowhood, in part described in lyrical form.
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