Gertraud Marinelli-König


Oberungarn (Slowakei) in den Wiener Zeitschriften und Almanachen des Vormärz (1805–1848)

Blicke auf eine Kulturlandschaft der Vormoderne. Versuch einer kritischen Bestandsaufnahme der Beiträge über die historische Region und ihre kulturellen Verbindungen zu Wien




ISBN 978-3-7001-3258-5
Print Edition
ISBN 978-3-7001-3380-3
Online Edition
doi:10.1553/0x0003f06c

2004  780 Seiten, 2 Karten, 24x15cm, Karton, Sitzungsberichte der phil.-hist. Klasse 711, Veröffentlichungen der Kommission für Literaturwissenschaft 23
€  180,00   
     
Open access

Gertraud Marinelli-König
ist Mitarbeiterin der Kommission für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften


Der vierte Band der Forschungsreihe "Slavica in den Wiener Zeitschriften und Almanachen des Vormärz" erfaßt chronologisch die Beiträge über Nordungarn, der späteren Slowakei, geordnet nach den Themenkreisen Literatur und Schrifttum, Sprachwissenschaften, Philosophie, Ästhetik, Rhetorik, Geschichte, Bildungsinstitutionen, Kunst, Recht, Landeskunde, Politische Ökonomie, Naturwissenschaften und Mathematik. Die Nachrichten bringen Ungarn als multiethnischen Raum, als "Europa im Kleinen" (J. Csaplovics, 1820) in Erinnerung. Anhand der angezeigten und rezensierten Schriften aus oberungarischen Verlagen wird ersichtlich, daß die Autoren je nach Thematik die lateinische, deutsche, ungarische oder tschechische Sprache wählten, und es wird nachvollziehbar, daß die Herausbildung der slowakischen Schriftsprache - es gab zwei Kodifizierungsversuche: einen früheren, erfolglosen, des katholischen Geistlichen Anton Bernolák (1761-1813) und den späteren, erfolgreichen des protestantischen Predigers und Politikers L̓udevít túr (1815-1856) sich unter sehr schwierigen Bedingungen vollzogen hat. Dem Zeitgeist entsprechend galt das Hauptinteresse der biedermeierlichen Unterhaltungsblätter dem Theater- und Musikgeschehen in der nahen, mit dem Eilwagen in nur 6 Stunden erreichbaren ehemaligen ungarischen Krönungsstadt Pozsony / Preßburg / Preporok (seit 1920 amtlich: Bratislava), die "unter allen Provinzstädten der österreichischen Monarchie einen der schönsten Tempel, welche zu Thaliens und Melpomenes Ehre erbaut wurde" (Wiener Allgemeine Theaterzeitung 1818) besessen haben soll. Die feudalen Herrschaftsverhältnisse werden kaum thematisiert, jedoch häufen sich ab 1845 Berichte über Elend und Hungersnöte. Als Lesebuch, Nachschlagewerk, Arbeitsbuch und weiterführende Quellensammlung verwendbar dient vorliegendes Werk der Erforschung österreichisch-slowakisch-ungarischer Beziehungen. Die Studie kann aber auch als ein Paradigma für eine hybride vormoderne Kultur einer zentraleuropäischen Gesellschaft gelesen werden. Gedruckt mit Unterstützung des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF).

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
Tel. +43-1-515 81/DW 3420, Fax +43-1-515 81/DW 3400
https://verlag.oeaw.ac.at, e-mail: verlag@oeaw.ac.at

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Oberungarn (Slowakei) in den Wiener Zeitschriften und Almanachen des Vormärz (1805–1848)


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Oberungarn (Slowakei) in den Wiener Zeitschriften und Almanachen des Vormärz (1805–1848)

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Gertraud Marinelli-König
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  2005/03/01 13:51:45
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Der vierte Band der Forschungsreihe "Slavica in den Wiener Zeitschriften und Almanachen des Vormärz" erfaßt chronologisch die Beiträge über Nordungarn, der späteren Slowakei, geordnet nach den Themenkreisen Literatur und Schrifttum, Sprachwissenschaften, Philosophie, Ästhetik, Rhetorik, Geschichte, Bildungsinstitutionen, Kunst, Recht, Landeskunde, Politische Ökonomie, Naturwissenschaften und Mathematik. Die Nachrichten bringen Ungarn als multiethnischen Raum, als "Europa im Kleinen" (J. Csaplovics, 1820) in Erinnerung. Anhand der angezeigten und rezensierten Schriften aus oberungarischen Verlagen wird ersichtlich, daß die Autoren je nach Thematik die lateinische, deutsche, ungarische oder tschechische Sprache wählten, und es wird nachvollziehbar, daß die Herausbildung der slowakischen Schriftsprache - es gab zwei Kodifizierungsversuche: einen früheren, erfolglosen, des katholischen Geistlichen Anton Bernolák (1761-1813) und den späteren, erfolgreichen des protestantischen Predigers und Politikers L̓udevít túr (1815-1856) sich unter sehr schwierigen Bedingungen vollzogen hat. Dem Zeitgeist entsprechend galt das Hauptinteresse der biedermeierlichen Unterhaltungsblätter dem Theater- und Musikgeschehen in der nahen, mit dem Eilwagen in nur 6 Stunden erreichbaren ehemaligen ungarischen Krönungsstadt Pozsony / Preßburg / Preporok (seit 1920 amtlich: Bratislava), die "unter allen Provinzstädten der österreichischen Monarchie einen der schönsten Tempel, welche zu Thaliens und Melpomenes Ehre erbaut wurde" (Wiener Allgemeine Theaterzeitung 1818) besessen haben soll. Die feudalen Herrschaftsverhältnisse werden kaum thematisiert, jedoch häufen sich ab 1845 Berichte über Elend und Hungersnöte. Als Lesebuch, Nachschlagewerk, Arbeitsbuch und weiterführende Quellensammlung verwendbar dient vorliegendes Werk der Erforschung österreichisch-slowakisch-ungarischer Beziehungen. Die Studie kann aber auch als ein Paradigma für eine hybride vormoderne Kultur einer zentraleuropäischen Gesellschaft gelesen werden. Gedruckt mit Unterstützung des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF).

In den Medien: 
  • Annales historici Presoviensis 7, 2007
  • Eva Hüttl-Hubert, biblos 54 | 2005 | 2
  • Irodalmi Szelme 9, 2005
  • Jozef Tancer, Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte Band 8/2006
  • Magyar Könyvszemle, 125. Évfolyam, 2. Szám, 2009
  • Mitteilungen der Gesellschaft für Buchforschung in Österreich 1, 2010
  • Sammelband zur Geschichte 19, Nr. 1, 2009
  • Slavjanovedenie 5, 2005
  • Südost-Forschungen 69/70 (2010/2011)
  • Ural-Altaische Jahrbücher, Band 22, 2008


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