Gerhard Thür (Hg.)


Antike Rechtsgeschichte

Einheit und Vielfalt



ISBN 978-3-7001-3481-7
Print Edition

doi:10.1553/0x000a2fe3
Sitzungsberichte der phil.-hist. Klasse 726 
Veröffentlichungen der Kommission für Antike Rechtsgeschichte  11 
2005,  95 Seiten, 24x15 cm, broschiert
€  24,–   

Gerhard  Thür
ist Professor für Römisches Recht an der Universität Graz


Das von Leopold Wenger zu Beginn des 20. Jahrhunderts universalhistorisch geprägte Konzept der Antiken Rechtsgeschichte hat durch Walter Selb eine entscheidende Wandlung erfahren. Nicht die einheitliche Entwicklung, die im justinianisch-römischen Recht gipfelt, sondern die Vielheit parallel existierender Rechtsordnungen, die einander durchdringen und wechselseitig beeinflussen, steht für ihn im Vordergrund. Exemplarisch hat er das in seinen Arbeiten zu den Rechtsquellen der christlich-orientalischen Kirchen gezeigt. Die Einheit liegt für ihn in der Fragestellung und Methode, womit die antiken Quellen, vom Alten Orient bis in die byzantinische und metabyzantinische Zeit, zu erschließen sind. Acht Jahre nach seinem Tode am 2. Juni 1994 hat Hubert Kaufhold das gemeinsam mit ihm verfasste Opus Magnum, die Neuedition des Syrisch-römischen Rechtsbuches, vollendet. Aus diesem Anlass trafen sich am 29. Oktober 2002 Vertreter des Faches zu einer Tagung, um anhand konkreter Fragen den heutigen Standort zu umreißen, konsequenterweise im Sinne der Vielfalt.
Der Band enthält die Beiträge von Gerhard Ries, München (Alter Orient), Alberto Maffi, Mailand (Griechisches Recht), Hans-Albert Rupprecht, Marburg an der Lahn (Papyri), Detlef Liebs, Freiburg i. Br. (nachklassische römische Rechtsliteratur) und Ludwig Burgmann, Frankfurt a. Main (Fortleben byzantinischer Rechtstexte). Hubert Kaufhold, München, und Peter E. Pieler, Wien, bringen persönliche Erinnerungen an die Arbeit mit Walter Selb.

At the beginning of the 20th century, Leopold Wenger developed a concept of the history of antique law based on global history. Walter Selb changed Wenger’s concept decisively. Antique law had not developed uniformly and continuously, culminating in Justinian´s Roman law, but rather a plurality of laws had existed side by side, mutually influencing one another. Selb demonstrated his ideas in his works on the law of the Christian-Oriental churches. For Selb, the questions posed and the methods used in dealing with ancient sources from the Ancient Orient through the Byzantine and Meta-Byzantine periods are the only concord that exists between himself and Wenger. Eight years after Selb´s death on June 2, 1994, his co-editor Hubert Kaufhold completed Selb’s Magnum opus, a new edition of the Syrian-Roman Book of Law. To mark this occasion, scholars met in a conference on October 29, 2004 to present their current positions.

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
Tel. +43-1-515 81/DW 3420, Fax +43-1-515 81/DW 3400
https://verlag.oeaw.ac.at, e-mail: verlag@oeaw.ac.at

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ist Professor für Römisches Recht an der Universität Graz


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S.  V - V

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  2005/08/08 09:51:45
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Das von Leopold Wenger zu Beginn des 20. Jahrhunderts universalhistorisch geprägte Konzept der Antiken Rechtsgeschichte hat durch Walter Selb eine entscheidende Wandlung erfahren. Nicht die einheitliche Entwicklung, die im justinianisch-römischen Recht gipfelt, sondern die Vielheit parallel existierender Rechtsordnungen, die einander durchdringen und wechselseitig beeinflussen, steht für ihn im Vordergrund. Exemplarisch hat er das in seinen Arbeiten zu den Rechtsquellen der christlich-orientalischen Kirchen gezeigt. Die Einheit liegt für ihn in der Fragestellung und Methode, womit die antiken Quellen, vom Alten Orient bis in die byzantinische und metabyzantinische Zeit, zu erschließen sind. Acht Jahre nach seinem Tode am 2. Juni 1994 hat Hubert Kaufhold das gemeinsam mit ihm verfasste Opus Magnum, die Neuedition des Syrisch-römischen Rechtsbuches, vollendet. Aus diesem Anlass trafen sich am 29. Oktober 2002 Vertreter des Faches zu einer Tagung, um anhand konkreter Fragen den heutigen Standort zu umreißen, konsequenterweise im Sinne der Vielfalt.
Der Band enthält die Beiträge von Gerhard Ries, München (Alter Orient), Alberto Maffi, Mailand (Griechisches Recht), Hans-Albert Rupprecht, Marburg an der Lahn (Papyri), Detlef Liebs, Freiburg i. Br. (nachklassische römische Rechtsliteratur) und Ludwig Burgmann, Frankfurt a. Main (Fortleben byzantinischer Rechtstexte). Hubert Kaufhold, München, und Peter E. Pieler, Wien, bringen persönliche Erinnerungen an die Arbeit mit Walter Selb.

At the beginning of the 20th century, Leopold Wenger developed a concept of the history of antique law based on global history. Walter Selb changed Wenger’s concept decisively. Antique law had not developed uniformly and continuously, culminating in Justinian´s Roman law, but rather a plurality of laws had existed side by side, mutually influencing one another. Selb demonstrated his ideas in his works on the law of the Christian-Oriental churches. For Selb, the questions posed and the methods used in dealing with ancient sources from the Ancient Orient through the Byzantine and Meta-Byzantine periods are the only concord that exists between himself and Wenger. Eight years after Selb´s death on June 2, 1994, his co-editor Hubert Kaufhold completed Selb’s Magnum opus, a new edition of the Syrian-Roman Book of Law. To mark this occasion, scholars met in a conference on October 29, 2004 to present their current positions.

In den Medien: 
  • Gerhard Thür, Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte 124. Band, Romanistische Abteilung


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