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Das regionale Dilemma der Europäischen Union: Räumliche Ungleichgewichte in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise

    Robert Musil

Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft Band 155/2013, pp. 61-90, 2014/06/13

155. Jg. (Jahresband), Wien 2013

doi: 10.1553/moegg155s61

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doi:10.1553/moegg155



doi:10.1553/moegg155s61


Abstract

Die Eurozone ist seit 2007 von einer Wirtschaftskrise erfasst, die sich in einem zunehmenden makro-ökonomischen Ungleichgewicht zwischen den einzelnen Volkswirtschaften ausdrückt. Vor diesem Hintergrund diskutiert der Beitrag die Frage nach dem Einfluss der volkswirtschaftlichen Entwicklung auf die regionalen Disparitäten, wobei besonderer Fokus auf die Vorkrisen- und Krisenperiode gelegt wird. Nach einer Diskussion der Region sowohl als Symbol der europäischen Integrationspolitik als auch als Paradigma der räumlichen Sozialwissenschaften untersucht der Beitrag den Zusammenhang zwischen nationalen und regionalen Disparitäten. Räumliche Entwicklungen werden allerdings nicht auf der Ebene der Europäischen Union, sondern im jeweiligen staatlichen Kontext untersucht. Die Analysen zeigen, dass die Krise tendenziell zu einer Divergenz der räumlichen Entwicklung in den zwölf untersuchten Euro-Staaten geführt hat, sowie, dass die makro-ökonomischen Trends einen „Korridor“ vorgeben, in dem regionale und urbane Entwicklungsprozesse stattfinden. Die Ergebnisse legen es nahe, räumliche Prozesse nicht nur ausschließlich durch die „regionale Brille“ zu sehen, sondern die Entwicklungen der Volkswirtschaften sowie Rahmenbedingungen der nationalstaatlichen Ebene mitzudenken.