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Trotz Rumäniens Mitgliedschaft in der Europäischen Union: wirtschaftliche und politische Krisen, räumliche Disparitäten

    Raularian Rusu, Wilfried Schreiber

Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft Band 155/2013, pp. 91-104, 2014/06/13

155. Jg. (Jahresband), Wien 2013

doi: 10.1553/moegg155s91

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doi:10.1553/moegg155



doi:10.1553/moegg155s91


Abstract

Obwohl Rumänien seit 2007 Mitglied der Europäischen Union (EU) ist, war die wirtschaftliche und politische Entwicklung nach dem Beitritt wenig überzeugend. Die Wirtschaftskrise zwang ab 2009 zu Abkommen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF), zu Gehalts- und Rentenkürzungen um 25%, zum Anwachsen der Mehrwertsteuer von 19 auf 24%, zu Produktionseinstellungen und zu Bankrotten vor allem der klein- und mittelständischen Unternehmen. Die Folge war ein Absinken des Lebensniveaus und des Konsums, ein Auseinanderdriften der Gesellschaft und ein weiteres Abgleiten an den Rand der EU. Besonders der ländliche Raum und die Randgebiete hatten zu leiden: Geschlossene Schulen und Krankenhäuser sowie bankrotte Farmen vergrößerten die Diskrepanz zu den zentralen Räumen und Großstädten, wo sich die Investitionen konzentrierten. Die Entwicklung des Fremdenverkehrs verlief ebenfalls nicht zufriedenstellend. All das führte auch zu weiteren sozio-ökonomischen räumlichen Disparitäten, wobei die Hauptstadt Bukarest [Bucureşti] und der Kreis Ilfov ihre Spitzenposition weiterhin ausbauten. Das hat zu Diskussionen über eine Neugliederung der regionalen Verwaltung Rumäniens geführt. Die politische Krise des Jahres 2012 hatte auch intensive Bemühungen um eine Verfassungsänderung zur Folge. Es sind also weitere Veränderungen zu erwarten, die allenfalls die Übergangszeit der Reformen beenden könnten.