Die böhmischen Länder in den Wiener Zeitschriften und Almanachen des Vormärz (1805–1848) – Teil II Tschechische nationale Wiedergeburt – Kultur- und Landeskunde von Böhmen, Mähren und Schlesien – Kulturelle Beziehungen zu Wien. Teil II: Sprachwissenschaften- Philosophie, Ästhetik - Rhetorik - Geschichte - Bildungsinstitutionen
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Die böhmischen Länder in den Wiener Zeitschriften und Almanachen des Vormärz (1805–1848) – Teil II Tschechische nationale Wiedergeburt – Kultur- und Landeskunde von Böhmen, Mähren und Schlesien – Kulturelle Beziehungen zu Wien. Teil II: Sprachwissenschaften- Philosophie, Ästhetik - Rhetorik - Geschichte - Bildungsinstitutionen
ISBN 978-3-7001-6839-3 Print Edition ISBN 978-3-7001-7608-4 Online Edition
doi:10.1553/0x002ee188
Sitzungsberichte der phil.-hist. Klasse 836 Veröffentlichungen zur Literaturwissenschaft 29 2013, 706 Seiten, broschiert, 24,5x15,2 cm € 99,00
Gertraud Marinelli-König
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der ÖAW
Gertraud Marinelli-König
S. 1 - 121 Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Published Online: 2018/05/07 13:20:19 Document Date: 2011/08/10 11:35:00 Object Identifier: 0xc1aa5572 0x0038bae6 Rights: .
Die wissenschaftlichen Leistungen in der Habsburgermonarchie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind aus verschiedenen Gründen unterbelichtet. Eine systematische Auswertung der in Wien erschienenen gelehrten Zeitschriften und Unterhaltungsblätter aus dieser Zeit schafft eine Basis, um sich diesem „versunkenen Kontinent“ anzunähern.Nachdem Teil I (2011) die Bereiche Belletristik und Pressewesen erschlossen hat, wird in Teil II des auf vier Teile ausgelegten Bandes jenes Material systematisch erfasst, das in die Bereiche Sprachwissenschaften – Philosophie, Ästhetik, Rhetorik – Geschichte – Bildungsinstitutionen fällt. Es zeigt sich, dass die Wiener gelehrten Zeitschriften des Vormärz, die interdisziplinär ausgerichtet waren, eine Fülle an wissenschaftsgeschichtlich relevantem Material bergen. Da ein buchwissenschaftlicher Ansatz gewählt wurde, sind im kritischen Apparat jene Werke ausgewiesen, welche rezensiert bzw. angezeigt wurden. Die Zeitschriften verbreiteten Fachliteratur, die, in deutscher oder tschechischer Sprache verfasst und meist in Prag verlegt, Gelehrte aus den böhmischen Ländern zu Autoren hatte. Biographische Notizen zu 210 Gelehrten und 80 Ärzten von Rang, Berichte über Gelehrtengesellschaften und Mitgliedschaften, Museen und Sammlungen belegen aus medialer Perspektive, dass den böhmischen Ländern eine führende Rolle im Wissenschafts- und Bildungsbereich konzediert werden muss.
Gezeigt wird jedoch auch der Umgang der Wiener Blätter mit der Geschichte der böhmischen Länder per se. Er schlug sich in Anzeigen historiographischer Schriften ebenso nieder wie in historischen Abhandlungen und journalistisch aufbereiteten Textsorten, etwa geschichtlichen Skizzen und Gedächtnisnotizen. Auch fanden sich bis ca. 1820 zahlreiche „Intelligenznachrichten“ zum Schul- und Bildungswesen der böhmischen Länder, die hier erfasst werden. Den Prozessen um die Emanzipation („Wiedergeburt“) der tschechischen Sprache und Kultur schenkten diese Wiener nichtpolitischen Blätter (so die Einstufung durch die Metternich’sche Zensur) oftmals „sine ira et studio ohne jedwede nationalideologische Voreingenommenheit“ (Moritz Csáky) Beachtung. Damals existierende Verbindungen zur Wiener Universität sowie zum Presse- und Verlagswesen in der Haupt- und Residenzstadt werden kenntlich gemacht.
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