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Erzherzog Ludwig Salvators „Wissenslandschaften“

    Marianne Klemun

Ludwig Salvator, pp. 27-45, 2018/10/11

Dokumentation der Vorträge des Kerner-von-Marilaun-Symposiums anlässlich seines 100. Todesjahres

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Abstract

Das monumentale OEuvre Erzherzog Ludwig Salvators entstand in einer Zeit des dramatischen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Wandels, in dem die Ausbildung von Disziplinen zum prägenden Faktor des Wissenschaftsbetriebes wurde. Die Ausdifferenzierung und Methodisierung einer jeweiligen Wissenskonfiguration zu Disziplinen erwies sich infolge interner Differenzierung der Wissenschaften als komplexer gesellschaftlicher wie auch methodischer Prozess. Beides wird in Ludwig Salvators durchaus thematisch breit angelegten Publikationen jedoch nicht greifbar. Deshalb eignet sich der Begriff „Wissenslandschaft“ besser als jener der Wissenschaftsdisziplin, um Ludwig Salvators Arbeit aus wissenschaftshistorischer Perspektive zu analysieren. Es ist ein homogener Bereich, der sich aus einzelnen Bestand teilen von Wissen zusammensetzt, der aber nicht von den Disziplingenesen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts direkt determiniert wurde. Die Einordnung von Ludwig Salvators Werk in die Wissenschaftskulturen und „Wissenslandschaften“ seiner Zeit erfolgt aus unterschiedlichen Perspektiven. Ausgehend von jener Praxis der Wissensgenerierung, die für Ludwig Salvators Werke konstitutiv war, nämlich das Reisen, wird die Einengung des Reisephänomens zur Forschungsreise diskutiert. Ferner stellt sich die Frage der Zugehörigkeit Ludwig Salvators zu einer der vielen sich im ausgehenden 19. Jahrhundert immer wieder neu formierenden Scientific Communities. Landeskunde und Landschaftskonzept werden als dominante Wahrnehmungs- und Gestaltungskraft der Beobachtung unterwegs ins Blickfeld genommen.