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International Forum on Audio-Visual Resarch
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BEITRÄGE
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Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
Tel. +43-1-515 81/DW 3420, Fax +43-1-515 81/DW 3400 https://verlag.oeaw.ac.at, e-mail: verlag@oeaw.ac.at |
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DATUM, UNTERSCHRIFT / DATE, SIGNATURE
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International Forum on Audio-Visual Research - Jahrbuch des Phonogrammarchivs 9, pp. 80-118, 2019/05/02
Der Musikwissenschaftler, Komponist und Dichter Robert Lach (1874–1958) führte auf Vorschlag des Arztes und Anthropologen Rudolf Pöch (1870–1921) im August und September 1916 im Lager Eger (heute Cheb, Tschechische Republik) und von August bis Oktober 1917 in Budapest (Ungarn), im Lager Spratzern bei St. Pölten und in Harth bei Amstetten (Österreich) musikalische Studien bei russischen Kriegsgefangenen durch. Von den in den beiden Vorläufigen Berichten genannten 1.552 „Aufnahmen nach dem Gehör“ fanden 1.441 Transkriptionen Eingang in die nachfolgend von 1926 bis 1952 veröffentlichten neun Bände Gesänge russischer Kriegsgefangener. Im Beitrag wird insbesondere die eminente evolutionistische Grundierung der Untersuchungen, die bereits in dem 1913 erschienenen Buch Studien zur Entwickelungsgeschichte der ornamentalen Melopöie (der überarbeiteten Druckfassung von Lachs Dissertation) anzutreffen ist, und deren Einbettung in Lachs Konzept einer „vergleichenden Musikwissenschaft“ mithilfe von ausgedehnten Zitaten herausgearbeitet, weiters werden die abgedruckten Transkriptionen einer knappen Charakterisierung unterzogen. Bemerkungen zur Rezeption der Bände sowie zur politischen Einstellung und akademischen Laufbahn Robert Lachs ergänzen die Diskussion.
Keywords: Robert Lach, Gesänge russischer Kriegsgefangener, Erster Weltkrieg, vergleichende Musikwissenschaft, Evolutionismus, Transkription, Entwicklungsgeschichte