Sprachkunst Jahrgang L/2019, 2. Halbband, pp. 169-185, 2020/05/14
Beiträge zur Literaturwissenschaft
Jahrgang L/2019, 2. Halbband
‚Illusion‘ und ‚Immersion‘ lassen sich fassen als Rezeptionsphänomene distanzbewusst spielerischer bzw. fälschlich ernsthafter Wirklichkeitssubstitution. In lebensweltlichen Kontexten vertauscht die Ersetzung Realität und Fiktion, in literarischen Zusammenhängen stellt sie die Vertauschung innerhalb der Fiktion selbst dar. Auf Basis der Hypothese grundständiger deiktischer Doppelung von Rede entwickelt der Aufsatz eine am Gegensatz von referentieller Vereindeutigungsmöglichkeit und ambigem Offenhalten ausgerichtete vierstellige Matrix des Fingierens und demonstriert am Beispiel einer erlebten Anekdote wie des berühmten Puppenspiels in Cervantes’ ›Don Quijote‹ deren Einsatz und Funktion in Fällen lebensweltlich realer wie fiktional dargestellter Immersion.