GW Unterricht 160 (4/2020), pp. 5-21, 2020/12/23
Der Beitrag liefert eine grundlegende kritisch-wirtschaftsgeographische Einführung in das Instrument der Sonderwirtschaftszonen. Er identifiziert Sonderwirtschaftszonen als Katalysatoren einer fragmentierenden Entwicklung in der gegenwärtigen glokal-neoliberalisierten Weltwirtschaft. Sonderwirtschaftszonen haben dabei eine politökonomische Vorreiter- Funktion sozialräumlicher Fragmentierung, dies allerdings nicht mehr nur im Globalen Süden, sondern auch im Globalen Norden, was am Beispiel von Polen und anderen mittelosteuropäischen Ländern demonstriert wird. Der Beitrag legt einen besonderen Fokus auf die Arbeitsbedingungen in Sonderwirtschaftszonen und liefert zahlreiche Veranschaulichungen aus Interviewmaterialien. Der Grund für diese Darstellungsform ist nicht allein die empirische Illustration. Vielmehr geht es grundsätzlich um eine auch bildungspolitische Perspektive auf kritische politische Ökonomie, die an das tagtägliche Handeln der Alltagssubjekte anknüpft.
Keywords: Sonderwirtschaftszonen, ungleiche Entwicklung, Glokalisierung, Europäisierung, Arbeitsbedingungen