Langzeitmonitoring von Ökosystemprozessen - Methoden-Handbuch 02, pp. , 2021/03/11
Modul 02: Botanisch/Vegetationskundliche Analysen
Als eines der größten alpinen Schutzgebiete hat der Nationalpark Hohe Tauern ein interdisziplinäres, integratives
Monitoring- und Forschungsprogramm zur langfristigen Ökosystembeobachtung initiiert und koordiniert, das die
systematische Beobachtung und Dokumentation der chemisch-physikalischen und biologischen Eigenschaften, sowie
der Veränderungen in naturbelassenen terrestrischen und aquatischen Ökosysteme über einen längeren Zeitraum
anstrebt. Dabei werden Schlüsselparameter, wie z. B. das Mikroklima, die Physik und Chemie der Böden, das Bodenmikrobiom,
die Artendiversität und Produktivität, künftig regelmäßig und standardisiert erfasst.
Das Projekt „Monitoring- und Forschungsprogramm zur langfristigen Ökosystembeobachtung im Nationalpark
Hohe Tauern" zeichnet sich durch mehrere Besonderheiten aus:
(1) Es fokussiert auf den natürlicherweise baumfreien alpinen Raum – eine der letzten großen „Urlandschaften” Europas.
(2) Es verfolgt einen Ökosystemansatz.
(3) Es ist in seiner breiten Herangehensweise einzigartig in Europa und auch weltweit.
(4) Dafür steht ein hoher Grad an Standardisierung, nicht nur innerhalb der Forschungsmodule, sondern auch durch
die räumliche Bindung zwischen den Modulen. So werden im terrestrischen Bereich sogar die exakt selben Probenahmepunkte
benutzt und nicht nur die selben Standorte.
(5) Das Programm deckt weiters aquatische und terrestrische Systeme ab.
(6) Es ist über mehrere Großregionen repliziert (drei Untersuchungsgebiete in den drei NP-Länderanteilen Kärnten, Salzburg
und Tirol sowie weitere Standorte in Südtirol, Oberettes und der Schweiz, Furkapass). Somit liegt ein die Alpenüberspannendes
Netz vor.