Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft Band 163/2021, pp. 171-198, 2022/04/04
Band 163 (Jahresband), Wien 2021
Volume 163 (Annual volume), Vienna 2021
In dem vorliegenden Beitrag werden die netzwerkbezogenen Strategien der Etablierung und Verankerung sogenannter „Housing Commons“ untersucht und die damit verbundenen Potenziale und Grenzen diskutiert. Zu diesem Zweck nehmen wir den österreichischen Syndikatsverband „habiTAT“ und die beiden ersten „habiTAT“-Projekte in Wien „SchloR“ und „Bikes and Rails“ in den Fokus. Die konzeptuelle Einbettung liefert der Sozialkapitalansatz, der um räumlichkeitsbezogene Elemente sozialer Bewegungen erweitert wird. Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass sich die Nutzung und Ausweitung translokaler Netzwerke als zentrale Praxis der Gemeinschaffenden in der Gründungsphase von „Housing Commons“ identifizieren lässt. Damit tragen die Hausprojekte – weit über den eigenen Bedarf hinaus – zur Etablierung eines „commons“-übergreifenden, translokalen Wissens- und Expertennetzwerks bei und können langfristig Denkanstöße zur Repolitisierung der Gemeinnützigkeit in Wien und Österreich liefern.
Keywords: „Housing commons“, Wohnungspolitik, „habiTAT“, translokale Netzwerke, Skalen, Sozialkapital, Wien