Geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlicher Anzeiger156. Jahrgang 2021, Heft 1+2
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Geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlicher Anzeiger, 156. Jahrgang 2021, Heft 1+2, pp. 5-106, 2022/04/11
156. Jahrgang 2021, Heft 1+2
Der Artikel behandelt 43, mit einer Ausnahme (Nr. 37), bislang unpublizierte Inschriften aus den karischen Städten Stratonikeia (mit den Heiligtümern Panamara und Lagina), Tabai, Herakleia Salbake, Apollonia Salbake und Sebastopolis. Alle Inschriften wurden auf zwei Forschungsreisen der vormaligen Kleinasiatischen Kommission, unternommen von Wilhelm Kubitschek und Wolfgang Reichel 1893 sowie Eduard Hula und Emil Szanto 1894, gefunden. Das in den Skizzenbüchern der Forscher zusammengetragene Material ist zum Großteil nicht von ihnen publiziert worden, manches bis heute unpubliziert. Die Texte umfassen ein breites thematisches Spektrum: Unter ihnen sind u. a. Grabinschriften, Weihinschriften (für verschiedene Gottheiten und Kaiser, auch der Kult des Theos Hypsistos spiegelt sich darin wider), zwei (schlecht erhaltene) Ehrenbeschlüsse, eine christliche Inschrift und reine Namensinschriften. Einige Inschriften sind allerdings fragmentarisch und lassen sich nicht eindeutig einer Kategorie zuordnen. Wahrscheinlich die interessanteste der hier präsentierten Inschriften ist Nr. 25 aus Tabai, eine Weihung einer Statue der Amphitrite an Lucius Verus, möglicherweise Marc Aurel und die πατρίς. Der Dedikant, Kallikrates Brachyllidou, ist Priester des Poseidon. Seine Familie ist durch mehrere Silber- und Bronzeprägungen aus Tabai belegt; der hier vorliegende Text ist aber nicht nur die erste bekannte Steininschrift der Familie, sondern auch der erste sicher datierbare Beleg. Alle aufgenommenen Inschriften wurden ediert, übersetzt und kommentiert. Sofern ein Abklatsch vorhanden ist, wurde auch ein Foto davon hinzugefügt.
Keywords: Karien,griechische Epigraphik,griechische Onomastik,Stratonikeia,Tabai