VIRUS Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin Band 21 Schwerpunkt: Musik und Medizin
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Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
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VIRUS Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin Band 21 Schwerpunkt: Musik und Medizin
Lorenz Adamer
S. 069 - 084 doi:10.1553/virus21s069 doi:10.1553/virus21s069
Abstract: Spas and baths proved to be spaces where a wide array of dietary and medicinal approaches to improving health were connected. For the medicinal theories of the early modern era (1500– 1750) the teachings on humor, spiritus and temperament, and the difference between res naturales and res non naturales were essential. One’s health was also considered to be significantly dependent on one’s emotional state, and could therefore be influenced by music as well. Thus, music was of central importance to medical advice regarding spas and baths in the early modern era because of its influence on, or control of, human emotions, which affected both the mind and the body. As illustrated by the many medical remarks in balneological treatises, music not only stimulated emotions but also caused reactions in the human body. Keywords: Early modern period, bath, spa, music therapy, Central Europe, dietary Published Online: 2023/03/22 12:17:16 Object Identifier: 0xc1aa5572 0x003e21db Rights:https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Das aktuelle Schwerpunktheft, herausgegeben von Maria Heidegger, Milijana Pavlović und Marina Hilber, ist dem interdisziplinären Dialog zwischen der Medizingeschichte und der Musikwissenschaft gewidmet. Aus beiden Perspektiven werden Zusammenhänge zwischen Musik und Medizin und verschiedene Möglichkeiten darüber ins Gespräch zu kommen, beleuchtet. Anhand konkreter Fragestellungen wird etwa nach den ambivalenten Wirkungen des Musikalischen gefragt und dabei die gesamte Bandbreite von therapeutisch, beruhigend und erheiternd bis zu aufwühlend, quälend und verstörend berücksichtigt. Bewusst wird im Intro – entgegen des Mainstreams – nicht etwa die therapeutische Qualität des Musikalischen, sondern die „dunkle“ Seite, der mögliche Missbrauch der Musik, betont (Josephine Morag Grant). Die Autor:innen des Schwerpunktteils des Heftes liefern Variationen zu unterschiedlichen historischen und geschlechtsspezifischen Vorstellungen über Körper, Stimme und Resonanzen von Musik (Marie Louise Herzfeld-Schild, Till Stehr), sie analysieren Musikwerke in medizinischen Räumen wie Kurbädern und Sanatorien (Christina Vanja, Lorenz Adamer, Irmtraut Sahmland und Aleš Verner), fragen aus dem Blickwinkel der historischen Sound Studies nach Klangerfahrungen und nach den Quellen, in denen sich etwa Patient:innen sowohl als Musikhörende als auch als Musikproduzierende aufspüren lassen (Maria Heidegger), nach Musik als Medium oder als Bestandteil von Diskursen in medizinischen Vermittlungsprojekten (Martina Hochreiter, Timur Sijaric) oder nach Aufführungsängsten von Musiker:innen (Regina Thumser-Wöhs) und nach den biografisch fluktuierenden Grenzen zwischen musikalischem Beruf und therapeutischer „Berufung“ (Michaela Krucsay). Das Outro des Thementeils bilden Berichte über aktuelle Projekte im Schnittfeld von Musikwissenschaft, Sound Studies und Geschichtswissenschaft.
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