Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft Band 164/2022, pp. 71-110, 2023/05/03
Band 164 (Jahresband), Wien 2022
Volume 164 (Annual volume), Vienna 2022
Die COVID-19-Pandemie hat zu einem starken Nachfrageanstieg nach Medizinprodukten geführt. Zeitgleich kam es zu Lieferproblemen in internationalen Lieferketten aufgrund von gesundheitspolitischen (z. B. Lockdowns) und wirtschaftspolitischen Maßnahmen (z. B. Ausfuhrkontrollen). Beides zusammen hatte temporäre Knappheiten zur Folge und löste eine kontroverse Diskussion über die Vor- und Nachteile globalisierter Produktionsstrukturen aus, die nicht zuletzt auch zu starken Abhängigkeiten von einigen wenigen, primär asiatischen Standorten und Unternehmen geführt haben. Vor diesem Hintergrund und basierend auf Fallstudien für Österreich wird im vorliegenden Beitrag die Frage diskutiert, welche Faktoren die Robustheit von Globalen Warenketten für Atemschutzmasken, Untersuchungshandschuhe und Beatmungsgeräte determinieren und welche nationalen bzw. europäischen Politiken dazu geeignet sein könnten, die Versorgungssicherheit mit Medizinprodukten und Medikamenten zu steigern.
Keywords: Globale Warenketten, COVID-19-Pandemie, Resilienz, Robustheit, Medizinprodukte, Wirtschaftspolitik, Österreich