•  

VIRUS
Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin
Band 22

Schwerpunkt: Epidemie und Emotion

Bild


Die Zeitschrift "Virus - Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin" ist das Publikationsorgan des Vereins für Sozialgeschichte der Medizin und erscheint einmal jährlich.

Sie versammelt wissenschaftliche Beiträge verschiedener Disziplinen, die sich mit Themen aus den Bereichen Medizin, Gesundheit und Krankheit in historischer, kultur- und/oder sozialwissenschaftlicher Perspektive empirisch auseinandersetzen. Weitergehende Einschränkungen für Beitragsvorschläge in thematischer oder methodischer Hinsicht bestehen nicht.

Der "Virus" publiziert vornehmlich Beiträge mit Bezug zur Geschichte der Medizin in Österreich, dessen Nachbarländern sowie der ehemaligen Habsburgermonarchie. Vergleichend angelegte Arbeiten können aber über diesen Rahmen auch hinausgreifen. Hinsichtlich der behandelten Zeiträume bestehen keine Eingrenzungen, jedoch stehen Beiträge zur Medizin in der Neuzeit und der Moderne/Postmoderne im Vordergrund (16.-21. Jahrhundert).

Das aktuelle Schwerpunktheft, herausgegeben von Elisabeth Dietrich-Daum, Marina Hilber und Carlos Watzka, ist an der Schnittstelle von historischer Epidemiologie und Emotionsgeschichte angesiedelt. Die vergangene Corona-Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie stark sich derartige gesellschaftliche Gesundheitskrisen auf sozio-kulturelle Abläufe, die Politik, Wirtschaft und auch unsere Psyche auswirken. Aus einer transdisziplinären Perspektive werden im Rahmen der präsentierten Originalarbeiten zunächst emotionale Reaktionen auf europäische Seuchenereignisse vom Hochmittelalter bis ins 20. Jahrhundert in den Blick genommen. Dabei stehen drei aufgrund ihres enormen Gefährdungspotenzials besonders gefürchtete Infektionskrankheiten im Zentrum des historischen Interesses: Pocken (Gröber, Lobenwein u. Taddei für Tirol; Watzka für die Bukowina), Cholera (Hammer-Luza für die Steiermark; Promitzer für Kärnten, Dietrich-Daum u. Heidegger für Tirol) und Influenza (Westermayer zur Russischen Grippe in Österreich-Ungarn, Behrisch u. Wehowski zur Spanischen Grippe in Breslau und Dresden). Die im Band vorgestellten Forschungs- und Projektberichte erweitern die räumliche sowie disziplinäre Perspektive auf das Thema: Von der Affektivität bei Pockenepidemien im Lateinamerika des 18. Jahrhunderts (Gabriel), über die Rolle von Emotionen im humanitären Diskurs nach dem Ersten Weltkrieg (Reichrath) sowie Musik und bildende Kunst als Techniken der Bewältigung traumatischer Epidemie-Erfahrungen (Herzfeld-Schild; Theising) bis hin zur Anwendung aktueller psychoanalytischer Forschungsstrategien (Löffler-Stastka, Stephenson u. Stephenson). Abschließend werden die Leser:innen in zehn Rezensionen über Neuerscheinungen aus dem Bereich der Sozial- und Kulturgeschichte der Medizin informiert.

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
Tel. +43-1-515 81/DW 3420, Fax +43-1-515 81/DW 3400
https://verlag.oeaw.ac.at, e-mail: verlag@oeaw.ac.at

Bestellung/Order


Bild
VIRUSBeiträge zur Sozialgeschichte der MedizinBand 22
ISSN 1605-7066
Print Edition

ISSN 1605-7066
Online Edition


ISBN 978-3-7001-9579-5
Online Edition



Send or fax to your local bookseller or to:

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2,
Tel. +43-1-515 81/DW 3420, Fax +43-1-515 81/DW 3400
https://verlag.oeaw.ac.at, e-mail: bestellung.verlag@oeaw.ac.at
UID-Nr.: ATU 16251605, FN 71839x Handelsgericht Wien, DVR: 0096385

Bitte senden Sie mir
Please send me
 
Exemplar(e) der genannten Publikation
copy(ies) of the publication overleaf


NAME


ADRESSE / ADDRESS


ORT / CITY


LAND / COUNTRY


ZAHLUNGSMETHODE / METHOD OF PAYMENT
    Visa     Euro / Master     American Express


NUMMER

Ablaufdatum / Expiry date:  

    I will send a cheque           Vorausrechnung / Send me a proforma invoice
 
DATUM, UNTERSCHRIFT / DATE, SIGNATURE

BANK AUSTRIA CREDITANSTALT, WIEN (IBAN AT04 1100 0006 2280 0100, BIC BKAUATWW), DEUTSCHE BANK MÜNCHEN (IBAN DE16 7007 0024 0238 8270 00, BIC DEUTDEDBMUC)
Bild

Kolonialherrschaft, Pocken und Emotionen im bourbonischen Oaxaca

    Martin Gabriel

VIRUS Band 22, pp. 173-184, 2023/12/28

Schwerpunkt: Epidemie und Emotion

doi: 10.1553/virus22s173

doi: 10.1553/virus22s173


PDF
X
BibTEX-Export:

X
EndNote/Zotero-Export:

X
RIS-Export:

X 
Researchgate-Export (COinS)

Permanent QR-Code

doi:10.1553/virus22



doi:10.1553/virus22s173



doi:10.1553/virus22s173

Abstract

In 1796/1797, Oaxaca (New Spain) was once again hit by a smallpox epidemic. Authorities implemented an anti-contagion regime that included bans on private travel or quarantine of communities. Almost two decades earlier, Guatemalan administrators had fought smallpox by introducing an inoculation strategy. Differing from measures in Guatemala, Oaxacan policies still drew from a “modernist” approach to hygiene and public order. The state aimed at strengthening its position by transforming traditional structures or healthcare practices, but many inhabitants, male and female, resisted. While some criticized orders as being detrimental to the export economy, other elements of resistance were characterized as “emotional”. Mothers wanted to care for their offspring instead of leaving them in the care of administrators. Clerics, building on traditions of Marian devotion, supported the women. In the end, however, indigenous resistance should not be understood as irrational defiance against new medical practices, but rather as a trial in self-determination.

Keywords: Colonialism, emotions, epidemics, inoculation, New Spain, smallpox, 18th century