Archaeologia Austriaca 108/2024, pp. 117-138, 2024/12/11
Zeitschrift zur Archäologie Europas
Journal on the Archaeology of Europe
Im folgenden Beitrag soll die mit dem Band Monkodonja 4 nunmehr abgeschlossene Vorlage der Ausgrabungsergebnisse in der Gradina Monkodonja bei Rovinj in Istrien (Kroatien), die zwischen 1997–2008 im Rahmen eines durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten kroatisch-deutsch-slowenischen Gemeinschaftsprojekts untersucht wurde, als Anlass für eine weitere Abhandlung zu einer bestimmten Form der Gefäßverzierungen genommen werden – namentlich Schalen mit auf der Außenseite verziertem Boden. Der Beitrag schließt damit thematisch an eine frühere Studie an, die sich ebenfalls mit den Bodenverzierungen bestimmter Schalen aus Monkodonja beschäftigt hat. Für letztere konnte aufgezeigt werden, dass für bestimmte Ornamente einerseits eine tiefere (symbolische) Bedeutung anzunehmen ist und sich andererseits Monkodonja und Istrien über diese in das früh- und mittelbronzezeitliche Kommunikationsnetz zwischen nördlicher Adria, dem mittleren Donaugebiet und dem Karpatenbecken einfügen. Für die in diesem Beitrag untersuchten Bodenverzierungen zeigt sich nun, dass sie in einer geografisch noch viel weitreichenderen Interaktionssphäre zu sehen sind, die vom Caput Adriae über Mittel- und Südosteuropa bis weit in den östlichen Mittelmeerraum, nach Kleinasien und Nordmesopotamien reichte. Die befestigte Bergsiedlung Monkodonja datiert in die entwickelte Früh- und Mittelbronzezeit bzw. in einen Zeitraum zwischen der Stufe Bz A1 und dem Übergang der Stufe Bz B1 zu Bz B2/C1 nach dem chronologischen Schema Reineckes für Zentraleuropa.
Keywords: Frühe und mittlere Bronzezeit, Istrien, Ornamentik auf Keramik, Symbolik, Kommunikationsnetz