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Die Jesuitensternwarte

 

Kategorie

Ort

Historische Sternwarte

Bäckerstraße/ Postgasse, 1.Bezirk

Geogr. Länge Ost:

-16° 23,7'

Geogr. Breite Nord:

+48° 12,9'

Seehöhe:

190 m


Betreiber:

Jesuiten-Orden




Ausstattung:

Ehemalige Einrichtung: Siehe unter Geschichte
Aktivitäten: Positionsmessungen, Astrometrie

Geschichte:

1714 richteten die Jesuiten das "Museum mathematicum" ein, das mit Geräten für Optik, Astronomie, Geographie, Geometrie sowie einer Sammlung von Erd- und Himmelsgloben ausgestattet war. Auf Anregungen des Astronomen Marinoni wurde 1733 von den Jesuiten auf deren Kollegiumsgebäude Bäckerstraße/ Postgasse eine Sternwarte in Form eines 45 m hohen Turms errichtet. Es war dies die erste ständige Sternwarte Wiens, allerdings noch mit sehr bescheidener Einrichtung, die im Jahre 1734 erweitert wurde. 
Von 1734 - 1750 führte Pater Joseph Franz umfangreiche astronomische Beobachtungen durch und wurde dabei ab 1745 von Maximilian Hell, einem Novizen seines Ordens, unterstützt.
Auch Joseph Liesganig, ebenfalls ein Mitglied des Jesuitenordens, widmete sich
neben seiner Tätigkeit als Mathematikprofessor an der Universität (1752) astronomischen Beobachtungen. Er wurde 1756 mit der Leitung der Jesuitensternwarte betraut und hatte sie bis zur Ordensaufhebung 1773 inne. Mit seinem 10-Fuß-Zenit-Sektor bestimmte er 1757 die Polhöhe Wiens.
1761 und 1767 beobachtete er das Phänomen des Venusdurchganges von Wien aus und wurde  von Kaiserin Maria Theresia 1762 mit der Vermessung des Wiener Meridians sowie 1766-1769 mit der Vemessung des ungarischen Referenzmeridians beauftragt.

Das Observatorium bestand gesichert bis 1773.

Quellen:

1

Wiener Astronomen - Ihre Tätigkeit an Privatobservatorien und Universitätssternwarten, Nora Pärr, Diplomarbeit, Jänner 2001, Wien

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