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Astrophotographisches Observatorium
Rudolf König

 

Kategorie

Ort

Historische Sternwarte

Kupelwiesergasse 12a, Wien, 13.Bezirk

Geogr. Länge Ost:

-16° 17' 44''

Geogr. Breite Nord:

+48° 11' 13''

Seehöhe:

201 m


Betreiber:

Rudolf König




Ausstattung:

Fotografischer Doppelrefraktor f=3400mm, 210 bzw. 180 mm Öffnung
mit UV-Optik von Zeiss auf Mayerscher Montierung; seit 1990 bei Ing. Rükl bzw. im zum Prager Planetarium gehörigen Observatorium
einige kleinere Fernrohre, ein Passageninstrument von Ressel, Präzisionsuhren, ein Plattenmeßapparat, ein Fadenmikrometer von Welharticky und Pachner und meteorologische Instrumente

Aktivitäten: Mondbeobachtung und -vermessung (1911); Bahnbest. vom Kometen 1857 III
8000 Positionsmessungen (1914 - 18)
Beobachtung der Luftunruhe; Kometen, Sternhaufen
Veröffentlichungen zu Kriegers Mondatlas

Geschichte:

Rudolf König wurde am 18. August 1865 in Wien geboren, besuchte das Gymnasium in Wien und die Handelsschule in Leipzig. Nach Abschluß seiner Schulausbildung trat er in das Geschäft seines Vaters, eine Rauhwarengroßhandlung (Pelze), ein. Neben seinem Beruf als Großkaufmann besuchte König Vorlesungen an der Universität Wien und eignete sich durch Selbststudium astronomische  Kenntnisse an. Er verwirklichte 1906 den lange gehegten Wunsch nach einer eigenen Sternwarte, als sich ihm die Möglichkeit zum Bau eines Hauses bot. König finanzierte diesen Bau, der aus damaliger Sicht für astronomische Beobachtungen günstig gelegen war, aus eigenen Mitteln und  errichtete ihn 1907 in der Kupelwiesergasse 12. Bereits im darauffolgenden Jahr konnte König anläßlich einer 1908 in Wien tagenden Astronomenversammlung einige der Teilnehmer in seinem Haus empfangen. Der Gebäudeturm befand sich im Windschatten des Hauses, auf dem eine hölzerne Kuppel von 6 m Durchmesser mit 2 m breiter Öffnung ruhte. Diese konnte mit Hilfe eines Motors und elektrischer Fernsteuerung betrieben werden.
Da König alleine und lediglich nebenberuflich als Astronom tätig war, konnte er seine Instrumente nicht wirklich ausnützen. Er hinterließ nach seinem Tod  am 30. Jänner 1927 eine reichhaltige Fachbibliothek, Manuskripte und astronomische Instrumente, die er der Wiener Universitätssternwarte vermachte. Seine Sternwarte besteht auch heute noch in der Kupelwiesergasse, allerdings werden keine Beobachtungen mehr durchgeführt.


Quellen:

1

Wiener Astronomen - Ihre Tätigkeit an Privatobservatorien und Universitätssternwarten, Nora Pärr, Diplomarbeit, Jänner 2001, Wien

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