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Observatorium Lustbühel

Graz

 

Kategorie

Ort

Universitäts-Institut

Lustbühelstraße 46, 8042 Graz

Geogr. Länge Ost:

-15° 29,7'

Geogr. Breite Nord:

+47° 03,9'

Seehöhe:

484 m


Betreiber: Institut für Geophysik, Astronomie und Meteorologie der Karl Franzens Universität Graz, sowie die TU Graz



Ausstattung:

16" Meade LX 200 computergesteuert, Photometer, CCD Kamera
Satellitenkamera Zeiss BMK 75
Zeiss Präzisionskomparator PK 1
Aktivitäten: Die o.a. Geräte dienen derzeit vorwiegend der Ausbildung der Studenten, sind aber auch für kleinere wissenschaftliche Arbeiten (Positionsbestimmungen von Kometen, Kleinplaneten und Satelliten, sowie für Helligkeitsmessungen von Sternen) einsetzbar.

Geschichte:
1943 wurde auf Anregung des damaligen Vorstandes des Institutes für Astronomie, a.o.Prof. Dr. K. Stumpff, in der Nähe des Schlosses Lustbühel im Osten von Graz von der Stadtgemeinde ein Grundstück gepachtet, um darauf eine kleine Sternwarte zu errichten. Nach dem Krieg bemühte sich der damalige Vorstand, Univ.- Prof. Dr. O. Mathias, über zwei Jahrzehnte hindurch unermüdlich den Grund in den Besitz der Universität zu bringen, das Areal zu vergrößern und wenigstens einen Bau für einfache Beobachtungsmöglichkeiten aufstellen zu lassen. Mit Unterstützung der Universität, besonders des verdienstvollen Altrektors Univ.- Prof. DDr. F. Sauer, erreichte er, dass das Grundstück 1956 durch den Bund angekauft und 1969 durch weiteren Zukauf auf eine Gesamtfläche von 18.455 m² vergrößert werden konnte. Da zunächst alle Anträge auf den Bau eines kleinen Observatoriums negativ beschieden wurden, schritt Prof. Mathias zur Selbsthilfe: In kleinen Holzhütten wurden die von ihm hergestellten Fernrohre montiert. Die Spiegel dazu hatte der Assistent geschliffen und den Zusammenbau besorgte der Mechaniker der Werkstätte. Die zusätzlich geplante Verlegung des Meridiangerätes auf den Lustbühel konnte jedoch nicht erreicht werden.
In den Sechzigerjahren bahnte sich ein neuer Weg an: Durch das unmittelbare Interesse des Institutes für Meteorologie und Geophysik der Universität (Univ.- Prof. O. Burkard) und des damaligen Institutes für Geodäsie II an der Technischen Hochschule (Univ.- Prof. Dipl.-Ing. Dr. K. Rinner), die beide einen ungestörten Ort für Satellitenbeobachtungen außerhalb der Stadt suchten, sowie durch die allmählich weiter voranschreitende Konzentration der Weltraumforschung in Graz gelang es, die Behörden zu neuer Aktivität zu motivieren. 1971 wurde das Raum- und Funktionsprogramm eines Observatoriums erstellt und entsprechende Pläne wurden durch das Landesbauamt ausgearbeitet, die dann dem Ministerium vorgelegt werden konnten. Inzwischen war auch das Institut für Nachrichtentechnik und Wellenausbreitung der Technischen Universität (Univ.-Prof.Dipl.-Ing. DDr. W. Riedler) als vierter Partner dazugekommen.
Im Juni 1972 kam die Zustimmung der Behörden und im August 1974 wurde der Bau begonnen, der vor allem auch dem Weltrauminstitut (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften dienen sollte. Das gesamte Projekt, eine Anlage bestehend aus 4 Abteilungen,  wurde durch die Stadt Graz und den Wissenschaftsförderungsfonds (FWF) unterstützt. Im Dezember 1976 erfolgte die feierliche Eröffnung durch Frau Bundesminister Firnberg.

Quellen:

1

Observatorium Lustbühel Graz, Schwerpunkt österreichischer Weltraumforschung, O.Burkard, H. Haupt, W. Riedler, K. Rinner, F. Rous u.a. (Sonderdruck)

2

Jahresberichte des Instituts für Astronomie (bzw. IGAM) 1970 bis 2003

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