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URANIA-Sternwarte |
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Kategorie |
Ort |
Volkssternwarte |
Uraniastrasse 1, Wien, 1.Bezirk |
Geogr. Länge Ost: |
-16° 23' 22'' |
Geogr. Breite Nord: |
+48° 12' 44'' |
Seehöhe: |
181 m |
Betreiber: |
Verband der Wiener Volksbildung; Leitung: DI Mag. Dr. Peter Habison |
Ausstattung: |
Doppelfernrohr, bestehend
aus einem Linsenfernrohr 150/3000 mm |
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Aktivitäten: | Gegenwärtig werden die Aktivitäten im Rahmen des Verbandes zwischen Kuffner-Sternwarte, Planetarium und URANIA-Sternwarte gemeinsam koordiniert, wobei für die URANIA-Sternwarte überwiegend Tagesbeobachtungen vorgesehen sind. |
Entstehungsgeschichte: |
Die
Urania-Sternwarte an der Ringstraße wurde als Teil des Volksbildungshauses
Wiener Urania nach den Plänen des Architekten Max Fabiani in den Jahren
1909 bis 1910 errichtet. Ihr Aufgabenbereich, die Erweiterung und
Vertiefung himmelskundlichen Wissens in allen Teilen der Bevölkerung, war
von vornherein festgelegt. Seit der Eröffnung am 20. Mai 1910 fanden
regelmäßig Vorträge, Kurse, Instrumentalführungen und fallweise
Exkursionen statt. Auch mehrere Publikationssreihen wurden herausgegeben,
ebenso - vor und nach dem Krieg - astronomische Kalender. Im Jahre 1944
wurde bei einem Luftangriff der obere Teil des Sternwarteturms mit Kuppel,
Laterne (=Rundgang) und Refraktor zerstört. Kleinere Geräte konnten über
das Kriegsende durch Verlagerung gerettet werden. 1946 gelang es mit Hilfe
der Uhrenfirma Satori die Uhrenanlage wieder zu reparieren und das
telefonische Zeitsignal und die Außenuhr in Gang zu bringen. Zwischen 1948
und 1952 erfolgte im Wiener Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen die
Fertigstellung einer Doppelquarzuhrenanlage, die ab 1952 die Steuerung
eines Telefon-Zeitsignals übernahm. Damit endete der fast 40 Jahre lang
von der Wiener Urania getragene öffentliche Zeitdienst. Neue Impulse
erhielt der Sternwartenbetrieb durch einen leihweise von der Wiener
Universität zur Verfügung gestellten Kometensucher 135/1300 mm, der im
Meridianhäuschen untergebracht wurde. 1956 erfolgte der Wiederaufbau von Laterne und Kuppel. 1957 konnte die Sternwarte neu eröffnet werden und Frau Dr. Maria Wähnl wurde bis 1969 mit der Leitung betraut. Ab 1971 wirkte Hermann Mucke bis zu seinem Ruhestand im Jahre 2000 als fachlicher Leiter. In dieser Periode konnte dank einer Spendenaktion des Sternenboten das Passageninstrument wieder aufgestellt werden (1976). Bald darauf (1980) wurde unter Mithilfe von Ing. Rudolf Pressberger vom Wiener Universitätsinstitut ein modernes Doppelrohr mit elektronischer Projektion in Betrieb genommen und schließlich konnte eine zweite Kuppel von 4m Durchmesser errichtet werden, worin dann ein Präzisions-Universal DKM3 (vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen) zu stehen kam. Umbau und Renovierung der Sternwarte wurden im Juni 2005 abgeschlossen. Am 15.Juni 2005 die feierliche Wiedereröffnung statt. |
Quellen: |
1 |
Die Wiener Urania-Sternwarte, Hermann Mucke, Die Sterne, 57, Heft 2, 100-108 (1981) |
2 | Hermann Mucke, Planetarium und Urania-Sternwarte in Wien, Österreichischer Bundesverlag, 1985 | |
3 | Auskunft durch den Leiter Dr. Habison |