Mit "Sprachkunst" ist der zentrale Gegenstand benannt, um den es in den literaturwissenschaftlichen Beiträgen der Zeitschrift geht. Eine Tradition der Philologie hat sich auf verschiedene Formen künstlerischer Sprachverwendung und auf poetologische Themen konzentriert. Das heutige Selbstverständnis der Zeitschrift geht davon aus, dass sich diese Tradition auf produktive Weise mit aktuellen Paradigmen moderner Literaturwissenschaft verbinden lässt, um textorientiert den kritischen Eigensinn von Literaturen zu analysieren. Die seit 1970 halbjährlich erscheinende Zeitschrift der Österreichischen Akademie der Wissenschaften setzt sich vor allem mit deutschsprachigen und europäischen Literaturen auseinander, Beiträge können auf Deutsch, Englisch und Französisch publiziert werden. Neben den literaturwissenschaftlichen Aufsätzen erscheinen Rezensionen von Fachliteratur, Forschungs- und Tagungsberichte sowie Verzeichnisse literaturwissenschaftlicher Dissertationen und Habilitationen an österreichischen Universitäten.
Der thematisch offene, zweite Halbband 2023 präsentiert fünf Beiträge: (1) über die linguistische und poetische Bedeutung von Okkasionalismen bei J.N. Nestroy und bei J. Eichendorff (Kunisch/Dressler/Tumfart); (2) über Assoziationen des Globalen in der Erdbeben-Motivik bei H. v. Hofmannsthal (Brandlechner); (3) über Erzähltechniken einer schreibenden Selbsterfindung des Autors bei P. Handke (Krstanović); (4) über intermediale Bildbezüge bei M. Helfer (Miglar/Surugiu) und (5) über neue Konfigurationen der Spannung von Metropole und Provinz bei B. Birnbacher und R. Kaiser-Mühlecker (Wagner). Ein umfangreicher Bericht über Standards bei digitalen, historisch-kritischen Editionen neuerer deutscher Literatur sowie Besprechungen von Neuerscheinungen zu Lesegebärden, zur Neuauflage von E. Auerbachs „Mimesis“, zu Madame Helvétius und zu J. Giono beschließen den Band.
2024,
978-3-7001-9723-2
978-3-7001-9724-9
1727-6993
168 Seiten,
24x17cm, broschiert, deutsch