GW Unterricht 157 (1/2020), pp. 5-18, 2020/03/12
Wer oder welche Ereignisse im öffentlichen Raum erinnert werden und damit Eingang in das kollektive Gedächtnis einer Gesellschaft finden ist das Ergebnis gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse und damit Ausdruck (un)gleicher Machtverhältnisse. In diesem Beitrag wird argumentiert, dass durch die Auseinandersetzung mit der erinnerungskulturellen Ausgestaltung des öffentlichen Raumes zentrale Bildungsanliegen des Unterrichtsfaches Geographie und Wirtschaftskunde angesprochen werden können. Vor dem Hintergrund einer fachwissenschaftlichen Einordnung werden didaktische Anknüpfungspunkte diskutiert und Ideen für die unterrichtspraktische Umsetzung skizziert. Die Diskussion zeigt, dass sich die Beschäftigung mit Erinnerungsorten vor allem dazu eignet, Fragen gesellschaftlicher Inklusion und Exklusion im Unterricht zu thematisieren.
Keywords: Erinnerungsorte, Spurensuche, politische Bildung, öffentlicher Raum