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Tierknochenfunde aus der Theatergrabung von Aigeira

    Gerhard Forstenpointner, Gerald Weissengruber, Alfred Galik

FORSCHUNGEN IM BEREICH DES THEATERS VON AIGEIRA 2011 BIS 2018, pp. 109-134, 2022/04/28

AIGEIRA 3

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Abstract

Ausgrabungen im Theater von Aigeira erbrachten archäozoologische Überreste aus dem ›Tycheion‹ und den Bauten D, E und F sowie aus dem eigentlichen Theater. Dokumentiert wurden 2 143 biogene Exemplare, 1 273 Fragmente wurden einer Bestimmung auf Art- oder Gattungsebene unterzogen. 1 200 identifizierte Stück fanden eine kontextuelle Zuordnung, nur bei 73 Exemplaren fehlt eine archäologische Zuordnung. Mit Ausnahme von 39 Muschelschalen und zwei Hühnerknochen besteht die Probe ausschließlich aus Säugetierresten. Das sog. Tycheion lieferte die mit Abstand häufigste Unterprobe (86 % der zugeordneten und identifizierten Exemplare), während im eigentlichen Theater (10 %) und in den ›Naiskoi‹ (4 %) nur kleine und kaum interpretierbare Assemblagen geborgen worden waren. Die Probe aus dem ›Tycheion‹ wird von Schweineknochen (48,9 %) dominiert, Schafe und Rinder sind mit Prozentsätzen von 19,4 % (Ziege : Schaf = 2 : 1) bzw. 19,2 % nachgewiesen. Verstreute Überreste von Equiden (n = 15), Rothirsch (n = 7) und Braunbär (n = 2) sind höchstwahrscheinlich zufällige Einmengungen. Während die Anteile des Kopfskeletts von Rindern und Schafen in erwartbaren Verhältnissen vorliegen, ist bei Schweinen eine starke Dominanz kranialer Fragmente (n = 59,3 %), insbesondere von Unterkiefern, offensichtlich. Dieses bemerkenswerte selektive Muster könnte auf spezifische Verzehrtraditionen hinweisen, vielleicht im Zusammenhang mit dem kommerziellen Fleischvertrieb.